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Ursula Fricker

Geb. 1965 in Schaffhausen

Ursula Fricker studierte Sozialarbeit in Bern und beschäftigte sich parallel intensiv mit Theater. 1992 zog sie nach Berlin. Dort arbeitete sie im theaterpädagogischen Bereich und als Nachtwächterin in einem Heim für geistig behinderte Erwachsene. Ab Mitte der 1990er-Jahre veröffentlichte sie Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und 2004 erschien ihr Debütroman «Fliehende Wasser». Ihr dritter Roman «Außer sich» wurde 2012 für den Schweizer Buchpreis nominiert. Heute lebt Ursula Fricker in Buckow in der Märkischen Schweiz.  

Ursula Fricker auf SRF.ch

Wichtigste Werke

  • «Gesund genug» (2022)
  • «Lügen von gestern und heute» (2016)
  • «Außer sich» (2012)
  • «Das letzte Bild» (2009)
  • «Fliehende Wasser» (2004)

Die Stimme der Autorin

  • Zitat aus dem Radioarchiv (52 Beste Bücher, 27.5.2012)
  • Lesung aus «Ausser sich» (52 Beste Bücher, 27.5.2012)

Das müssen Sie gelesen haben

«Ausser sich»

Eben noch hat sich das Paar mit der Kinderfrage beschäftigt. Dann geschieht es. Sebastian hat eine Hirnblutung und muss sofort ins Spital. Katja bleibt Tag und Nacht bei ihm am Bett. Als Sebastian aus dem Koma erwacht, ist er für immer schwer behindert. Ursula Fricker geht nah ran und ich erlebe, was es heisst, wenn sich der Lebensgefährte an nichts mehr erinnert, wenn er seine Partnerin nicht mehr kennt und sein Blick nur noch ins Leere geht. Eindrücklich und einfühlsam schildert Fricker, wie Katja weiterlebt. Und sie zeigt auch, wie die moderne Medizin Menschen rettet, die eigentlich nicht mehr zum Leben taugen. «Ausser sich» ist harte Kost, es hat mich erschüttert und nachdenklich gemacht. Und – trotz allem – ist es auch eine schöne Liebesgeschichte.

(Susanne Sturzenegger, SRF Literatur)